 |
 |
|
 |
 |
 |
|
 |
|
 |
|
 |
|
 |
|
 |
 |
 |
1. Wort markieren |
|
 |
2. Button klicken |
3. Erklärung erhalten |
|
 |
 |
 |
 |
|
 |
|
 |
|
> news & events > pressespiegel
|
|
 |
 |
Die Schelte für Caatoosee fällt eher milde aus |
 |
Artikel von Petra Otte in den Stuttgarter Nachrichten vom 26.11.2002
Trotz Rekordverlust: Strategie des Softwarehauses findet Zustimmung - Morgen treffen sich Aktionäre in Stuttgart
Der IT-Dienstleister Caatoosee hat 2001 mehr Verlust als Umsatz gemacht, Firmentöchter wurden verkauft, Stellen gestrichen. Am morgigen Mittwoch stellt sich das Management der Kritik seiner Aktionäre.
Es wäre merkwürdig, wenn es angesichts der Verluste keine Schelte gäbe, meint Pressesprecher Michael Gemeinhardt. Die Zahlen sind bekannt: Im Geschäftsjahr 2001/02 (bis 31. März) machte Caatoosee 54,9 Mio. Euro Verlust, siebenmal so viel wie ein Jahr zuvor. Der Umsatz verdoppelte sich im gleichen Zeitraum auf 42,4 Mio. Euro. Caatoosee-Chef Guido Alt begründete das Minus auf einer Pressekonferenz damit, dass die Firma sämtliche Kosten für ihre Neuausrichtung, also auch Verluste aus Verkäufen, "in das alte Geschäftsjahr hineingepackt hat". Angenehme Folge: In den ersten drei Monaten des Folgejahres schrieb Caatoosee einen Gewinn vor Steuern von 400 000 Euro.
|
 |
Gert Eckmann, der für die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre auf der Hauptversammlung spricht, nennt die Strategie schlüssig: "Caatoosee steht heute stabiler da als vor einem Jahr." In der Zwischenzeit hat die Firma mit Sitz in Leonberg den Softwareriesen SAP als Kunden gewonnen, Geschäfte außerhalb des Kernbereichs Informationslogistik wurden wieder aufgegeben. Übrig bleiben sollen Caatoosee und die indonesische Tochter Sigma. Über die Hälfte der insgesamt 770 Mitarbeiter arbeiteten bei Letzterer. Caatoosee konzentriert sich laut Alt künftig ganz auf die Informationssteuerung in Firmen: Die hauseigene Software sammelt und filtert Informationen nach den Vorgaben des Nutzers und leitet sie weiter.
|
 |
Aktionärsschützer Eckmann hofft mit anziehendem Geschäft auf eine baldige Dividende, darüber hinaus rät er den Caatoosee-Aktionären zu "halten". Derzeit notiert ein Papier bei knapp zwei Euro, 60 Euro war es einmal wert. Viktor Hund, Analyst der BW-Bank, sieht kaum Chancen für einen schnellen Anstieg: Zwar sei das Caatoosee-Produkt technisch anspruchsvoll und durchaus interessant für Firmen. Momentan müssten aber viele sparen. Immerhin: "Es scheint, Caatoosee hat sich gesundgeschrumpft, die Tendenz geht in die richtige Richtung", sagt Hund. Dennoch sinken Eigenkapital und Barreserven: Die liquiden Mittel und kurzfristigen Geldanlagen haben sich binnen 15 Monaten bis Mitte 2002 auf knapp 20 Mio. Euro mehr als halbiert. Zuletzt erreichte Caatoosee eine Eigenkapitalquote von 65 Prozent. Neueste Zahlen des zweiten Quartals werden für morgen erwartet.
|
 |
Die Aktionäre sollten sich ursprünglich bereits im Juli treffen - damals wurde der Termin aus Rücksicht auf Aufsichtsratschef Lothar Späth verschoben. Späth galt bei einem Sieg der CDU bei der Bundestagswahl als Anwärter auf das Amt des Wirtschaftsministers. Sofern die Aktionäre zustimmen, bekommt er bald bekannte Gesellschaft im Caatoosee-Kontrollgremium: DaimlerChrysler-Vorstand Rüdiger Grube tritt zurück, ihm soll Jürgen Giessmann, Chef der M + W Zander AG, folgen. Die Firma gehört dem Späth-Konzern Jenoptik, dort sitzt Caatoosee-Chef Alt im Kontrollgremium.
|
 |
Ein weiteres Thema morgen könnten neben der Entlastung des Vorstands und einem geplanten Aktienrückkauf die Rechtsstreitigkeiten von Caatoosee sein. Mitte Dezember steht der nächste Gerichtstermin an; Thema ist ein Streit, der noch aus Expansionszeiten herrührt: Damals versuchte die Firma monatelang erfolglos einen Online- Shop für das Bekleidungshaus Breuninger zu installieren, dazu holte sie sich Anfang 2001 auch bei dem IT-Berater Klaus Steinbrecher Rat. Er streitet bis heute um rund 30 000 Euro Gehalt. Auf welche Höhe sich sämtliche Rechtsstreits summieren, sagt der Caatoosee-Sprecher nicht, betont aber, dass sie sich "nicht auf Ergebnisse auswirken". Die Frage, ob Breuninger Ansprüche an Caatoosee gestellt hat, verneint er. Damit sagt er mehr als das Bekleidungshaus: Zu Caatoosee gibt es schlicht "keinen Kommentar".
|
 |
|
|
|
|
|
 |
|